Burgen
in Bayern

Burgruine Haltenberg Scheuring-Haltenberg

Die Burg erscheint erstmals indirekt 1260 mit Konrad von Haltenberg, dessen Geschlecht in Diensten der bayerischen Herzöge stand. 1425 ging Haltenberg durch Verkauf an den Augsburger Patrizier Peter Rehlinger, dessen Familie die Burg bis 1612 hielt. Damals erwarb sie Kurfürst Maximilian I., um sie gemeinsam mit seinen Nachfahren fortan als Jagdsitz zu nutzen. 1795 erfolgten erste Abrisstätigkeiten. 1959 wurde die Burgkapelle mutwillig beschädigt. Nachdem 1982 der Landkreis die Burgruine erworben hatte, begann man mit der Instandsetzung von Bergfried und Kapelle. Ersterer erhielt ein Dach und ist wieder begehbar, letztere ein Notdach zur Sicherung ihrer Fresken.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.868118, 48.138614

Baugeschichte

Die Burg dürfte um 1240/50 gegründet worden sein und umfasste damals ein grabenbewehrtes, ummauertes Geviert, das Bergfried, Palas und Kapelle enthielt. Der Zugang erfolgte ursprünglich wohl von Süden. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde dieser Erstbestand mehrfach überformt, wobei die Kapelle im 15./16. Jahrhundert einen polygonalen Chor erhielt. Dabei wurde der Boden angehoben und die alte Rundapsis überbaut. Ein Großausbau erfolgte durch Kurfürst Maximilian I. ab 1612, als die Burg zu einem vierflügeligen Jagdschloss mit Zwinger und großer Vorburg ausgebaut wurde. Damals wurde auch der Zugang an die Nordseite verlegt.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einem Vorgebirge am Steilufer des Lechs gelegene Burg hat von ihrem einst umfangreichen Baubestand hauptsächlich ihren Bergfried und die Kapelle St. Erasmus bewahren können. Sie stammen beide aus der Gründungszeit im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts.
Vom Palas und der Ummauerung verbleiben noch Fundamente und Fragmente. Die Burg bestand um 1700 aus einer Vierflügelanlage, die lechseitig an der Westseite den Palas, an der Ostseite einen Wirtschaftstrakt, südseitig Kapelle und Nebentrakt und nach Norden den Torflügel aufnahm, während über dem Südosteck der runde Bergfried aufragte. Dieser zeigt große Quader aus Nagelfluh und Tuff, die teilweise gebuckelt sind. Sein Durchmesser beträgt 9 Meter, die Mauerstärke 2 Meter, der Hocheingang öffnete sich in 7 Metern Höhe. Im Inneren wurde er stark umgebaut.
Der Zugang erfolgte von Norden, wobei um die Nord-, Ost- und Südseite der Hauptburg zuerst ein schmaler Zwinger, dann eine grabengeschützte Vorburg zogen. Umgeben war das Burgschloss von einem Park.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Bergfried und Kepelle sind zugänglich und durch Informationstafeln sowie einen Vor- und Frühgeschichtspfad erschlossen; die Vorburg ist in Privatbesitz.

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