Burgen
in Bayern

Burgruine Alt-Trauchburg Weitnau-Alttrauchburg

Mit den edelfreien Brüdern Berthold und Heinrich von Trauchburg, die einer Seitenlinie der bedeutenden Rettenberger entstammten, wird die Burg bereits 1166 indirekt genannt. Burg und Herrschaft gingen 1258 an die Grafen von Veringen, 1306 dann an die Truchsessen von Waldburg, die hier eine neue Linie Waldburg zu Trauchburg installierten. 1772 kam A. an die Linie Waldburg-Zeil, die 1784-88 die Burg massiv für den Neubau des Schlosses Neu-Trauchburg brechen ließ. Fortan trug die Trauchburg den Namen „Alt-Trauchburg“.
1985/86-1998 sicherte die Marktgemeinde Weitnau die marode Burgruine, die 2005-2007 innerhalb des Leader-Plus-Projekts „Burgenregion Allgäu“ instandgesetzt wurde.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.109155, 47.655058

Baugeschichte

Am Burgplatz finden sich keine Spuren der Mitte des 12. Jhdts. existenten Burg. Ältestes Bauteil ist ein Festes Haus der Zeit um 1200/20, das an der Ostseite der Hauptburg stand und das man bald nach 1306 eine neue Ummauerung integrierte. Die zugehörige Vorburg lag bis 1306 wohl nördlich, wurde dann nach Süden verlegt und durch einen hohen Viereckturm, den sog. „Diebsturm“, geschützt. Im späten 15. Jhdt. erfolgte ein Großausbau, indem man die Hauptburg mit einem schmalen Zwinger umgürtete, der mit Artillerierondellen versehen war. Der Hof der Kernburg wurde weitgehend zugebaut, das Feste Haus eingewölbt. Zugleich erhielt auch die Vorburg eine neue Umwehrung mit kleinen Artillerierondellen.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einem markanten Felssporn ins Wengener Tal hineinragende Burg hat ansehnliche Reste bewahren können. Während vor der Vorburg samt Diebsturm nur Mauerfragmente erhalten sind, ragt hinter einem mächtigen Halsgraben die Kernburg mächtig auf. Sie wird über eine 1997/98 rekonstruierte Holzbrücke erreicht, die in einen vorgeschobenen Torbau mündet. Die nach 1306 errichtete Ummauerung der Kernburg weist ungewöhnlicherweise an beiden Enden Schildmauern auf, wobei die nördliche, d.h. talseitige Schildmauer eine Stärke von fast 6 m erreicht. Dies kann nur als Machtdemonstration gedeutet werden. An der Ostseite wurde ein Wehrgang des späten 15. Jhdts. rekonstruiert. An ihn schließt das feste Haus der Bauphase I an.
Westlich der Kernburg erstreckt sich der Küchenzwinger mit einem starken Rondell.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Man erreicht die Alt-Trauchburg zu Fuß von Kleinweiler (ab Gasthof "Sonne") in etwa 20 Minuten oder mit dem PKW (von Kleinweiler aus in Richtung Wengen). Heute ist die Burganlage mit gemütlicher Burggaststätte udn Biergarten (geöffnet von April bis ca. Ende Oktober täglich, außer dienstags, Tel. 08375/8046) ein beliebtes Ausflugsziel und Schauplatz für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie historisches Theater, Konzerte (Sommerserenaden) und das jährlich im August stattfindende historische Burgfest. Für Kinder gibt es einen historischen Spielbereich mit Kletterwand und Stechbahn.

Von Mitte Juni bis Mitte September finden jeden Mittwoch um 15 Uhr Burgführungen statt.
Führungen für Gruppen auf Anfrage (Tel. 08375/9202-23)

Die Broschüre "Burgruine Alt-Trauchburg" mit weiteren Tipps und Informationen ist im Tourismusbüro Weitnau erhältlich.

www.weitnau.de

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