Objekte > Ludwig I. > Briefbeschwerer mit Porträtminiatur der Auguste Amalie (um 1825)

Ludwig I.

 

Trennlinie 01



Briefbeschwerer mit Porträtminiatur der Auguste Amalie (um 1825)

um 1825

um 1825

Auguste Amalie Ludovika hatte bereits als Kind viel erlebt, nicht nur den frühen Tod der Mutter, sondern auch die Flucht des Vaters aus Zweibrücken, sein Exil in Ansbach, dessen neue Ehe mit Karoline von Baden und schließlich den Einzug der kurfürstlichen Familie in München. Damals, im Frühjahr 1799, war sie zehn Jahre alt gewesen.

Wie in fürstlichen Häusern üblich, hatte man schon früh nach einem passenden Ehemann für sie Ausschau gehalten und sich für den Bruder ihrer jungen Stiefmutter, Prinz Karl von Baden, entschieden. Allerdings ließ Napoleon dies nicht zu. Er wollte die gut aussehende und wohl sehr liebenswürdige bayerische Prinzessin für seinen Stiefsohn Eugène Beauharnais zur Frau; und sich selbst damit in verwandtschaftliche Beziehung zu einem alten Herrschergeschlecht bringen. Diese Hochzeit machte er zu einer der Bedingungen für die Erhebung Bayerns zum Königreich. Nach dramatischen Tagen zum Jahresausgang 1805 stimmte Auguste dem Wunsch Napoleons schließlich zu. Am 14. Januar 1806 heiratete sie den Adoptivsohn Napoleons und Vizekönig von Italien, Eugène Beauharnais, in der Hofkapelle der Münchner Residenz. Auguste war damit Vizekönigin von Italien geworden und ging mit ihrem Mann nach Mailand. Die Ehe wurde trotz des schwierigen Anfangs glücklich. Auguste Amalie gebar acht Kinder.

Zusammen mit ihrem Mann war Auguste Amalie bis zum endgültigen Sturz Napoleons vollkommen von dessen Vorstellungen abhängig. Nach der Niederlage des französischen Kaisers in Waterloo musste sie mit ihrer Familie von Mailand nach München emigrieren. Geldsorgen hatten sie nicht, da das beschlagnahmte Vermögen Eugènes in Italien wieder freigegeben wurde. Aber für die bayerische Königstochter ging es auch um das Ansehen und den Stand ihrer Familie. Eugène Beauharnais erwarb für seine Frau Schloss Ismaning vor den Toren Münchens. 1817 verlieh König Max Joseph ihm den Titel eines Herzogs von Leuchtenberg, wodurch Auguste Amalie zur Herzogin von Leuchtenberg mit dem dazugehörigen Landgrafentum und dem Fürstentum Eichstätt wurde.

Die Familie lebte in der ehemaligen Bischofsresidenz in Eichstätt, in Schloss Ismaning und zuletzt vornehmlich im „Leuchtenbergpalais“ in München, das 1821 fertiggestellt worden war. Auguste Amalie führte ein großes Haus, das bald zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt in der Haupt- und Residenzstadt wurde.

Künstler, Ersteller / Fotograf: Franziska Schöpfer
Lageort: München, Bayerisches Nationalmuseum
Copyright: Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg