Burgen
in Bayern

Burgruine Weissenstein

Burg Weißenstein wird 1279 erstmals indirekt mit Wolfram Lupus de Wizzenstein bzw. Wol(f) de Wizzenstein erwähnt. Die Wolfen waren ein Zweig der Nothafte, die nachweislich 1309 Teile der Burg hielten. 1339 öffnete Albrecht Nothaft seine vest Weizzenstein dem Johann Burggraf zu Nürnberg bzw. Kaiser Ludwig unter der Erlaubnis, dass er diese nach Belieben ausbauen (oder reparieren?!) dürfe. 1358 stellte Kaiser Karl IV. die Burg unter den Schutz der böhmischen Krone. Für die in der Folge unter verschiedenen Nothaften geteilte Burg musste 1471 ein Burgfriedensvertrag geschlossen werden, der Fremdverkäufe ausschloss. Eine Beschreibung aus dem Jahr 1498 lässt vermuten, dass die Nothaft damals lediglich den zentralen Felsen besaßen. Sie hielten, mit kurzen Unterbrechungen, die bereits 1559 aufgelassene Burg bis 1882, als Weißenstein in das Eigentum der Freiherren von Gemmingen-Hornberg überging und fortan bei dieser Familie blieb. Seit 1996 führt die „Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V.“ umfangreiche Sanierungsarbeiten durch, die von archäologischen Grabungen begleitet werden. Heute ist die Burgruine frei begehbar und der Bergfried durch eine Aussichtsplattform erschlossen.

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.083056, 49.913889

Baugeschichte

Durch die neuen Aufmaße und Ausgrabungen seit 1996 haben sich zu den Burgresten wichtige neue Erkenntnisse ergeben, wobei die Bauchronologie nach wie vor nicht überzeugend aufgeschlüsselt ist und nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Die Fundkeramik setzt bereits im 12./13. Jahrhundert ein und belegt die ohnehin so zu postulierende Existenz der Burg vor 1279. Die 1339 urkundlich überlieferten Ausbauten sollen sich unter anderem auf den schmalen Bergfried auf dem westlichen Fels beziehen. Der Zwinger, der die Burg an drei Seiten umfriedet, dürfte hingegen wohl erst aufgrund der Hussiteneinfälle um 1420/30 entstanden sein. Allerdings wird für den Bergfried mit seinem Buckelquadermauerwerk durchaus auch das 12./13. Jahrhundert in Betracht gezogen. Gleiches gilt für die innere Ringmauer und die Fundamente des Palas.

Baubestand

Die spektakulär zwischen und auf Granitfelsen errichtete Burg steht auf dem östlichen Ausläufer des Steinwalds in 864 m ü NN. Fälschlicherweise wird sie immer wieder als „Felsenburg“ klassifiziert, obwohl sie keinesfalls in den Fels hineingehauen ist. Die inzwischen freigeholzte, aufwändig und mühsam gesicherte Burganlage zeigt noch eine grabenumwehrte zwingerartige Ummauerung mit einem Torbau nach Norden, von dessen hölzerner Brücke noch gemauerte Pfeiler zeugen. Nach Südosten fällt das Gelände steiler ab. In der Zwingermauer öffneten sich nach Westen und Osten Poternen. In das Südosteck eingebaut war ein turmartiger Bau, der wohl einer der Ganerbenfamilien als Wohnbau diente. Im Zentrum der Burganlage ragt eine längliche Felsrippe 20 m hoch auf. Sie trägt an ihrem Nordende den winzigen polygonalen Bergfried, der heute wieder - historisch korrekt - vom südlich angrenzenden Fels über einen Steg erreicht wird. Auf dem weiter südlich gelegenen Felskopf finden sich die Reste des ehemaligen Palas, der einen zwischen die Felsen eingebauten tonnengewölbten Keller aufweist. Dieser Felsrippe ist nach Osten eine verdickte, gewinkelte Mauer vorgelagert.

Touristen Information

Die Burgruine ist mit einer Aussichtsplattform versehen und frei begehbar. Ausführliche Informationen: www.burgruine-weissenstein.de

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