Burgen
in Bayern

Burgruine Schweppermannsburg Kastl-Pfaffenhofen

Die ursprünglich als „Burg Pfaffenhofen“ bekannte S. erscheint erstmals 1149 indirekt mit einem Henricus de Paphenhove, der in Diensten der Grafen von Kastl-Habsberg stand und dessen Familie sich bis 1294 nachweisen lässt. Über Erbgang kam die Burg von den Hirschbergern 1305 an die Wittelsbacher, die sie als Pflegamtssitz nutzten. Sie belehnten die Familien Schmid und Schweppermann zugleich mit der Burg. 1330-53 befand sich die Burg Pfaffenhofen dann im Besitz von Heinrich und Hartung Schweppermann, den Söhnen des legendären Feldhauptmanns Seyfried Schweppermann, der König Ludwig dem Bayern beste Kriegsdienste leistete und nach dem die Burg später benannt wurde. Im Landshuter Erbfolgekrieg S. 1504 zerstört, folgte ihrer Instandsetzung 1633 eine erneute Niederwerfung durch die Schweden. Abermals aufgebaut, diente sie bis 1825 als Amtssitz, dann, da leerstehend, als Steinbruch. Bereits 1895-1904 wurden erste Sanierungsarbeiten durchgeführt und in den 1960er Jahren fortgesetzt, als man u.a. den Bergfried durch eine neue Tür mit Innentreppe erschloss und ihm ein Satteldach verpasste. Heute dient die Ruine dem Alpenverein, dessen Sektion Amberg hier alljährlich ein Burgfest abhält und die Burg mittlerweile erworben hat, als Wanderstützpunkt.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.660668, 49.369030

Baugeschichte

Die Baugeschichte der Burgruine ist kaum erforscht, weswegen die Bauzeit der Burg generell ins „11. oder 12. Jhdt.“ gesetzt wird. Archäologische Grabungen erbrachten 2003 neben einer vorgeschichtlichen Besiedlung auch den Nachweis von Bausubstanz der Zeit um 1149.Der Bergfried lässt sich über sein Mauerwerk unter Vorbehalt dem frühen 13. Jhdt. zuweisen, wohingegen der Palas offenbar einen Wiederaufbau des frühen 16. Jhdts. über älteren Mauerresten darstellt. Damals, wohl gleich nach der Zerstörung von 1504, reparierte man auch die Ringmauer, versetzte man das Burgtor und sicherte man die Südseite durch einen Zwinger. 1776 trug man den Bergfried wegen Baufälligkeit ab. Die Bausubstanz insbesondere der Ringmauer ist durch etliche Reparatur- und Erneuerungsmaßnahmen, darunter auch Reclycling historischen Baumaterials, gekennzeichnet

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einem Bergsporn oberhalb der Lauterach errichtete Burg besaß talabgewandt eine Vorburg, die von einem Halsgraben von der fünfeckigen Hauptburg getrennt wurde. In der Ostseite der wuchtigen Ringmauer öffnete sich direkt neben dem mauerbündig aufgesetzten Bergfried das Burgtor, das aber einen Vorgänger an anderer, unbekannter Stelle hat. Der quadratische Bergfried, dessen Mauerwerk schön aus Glatt- und Buckelquadern gefertigt ist, bewahrt noch seinen originalen Hocheingang. An der sturmfreien, dem Tal zugewandten Nordseite befand sich der Palas. Von ihm zeugen noch drei Abtritterker, wohingegen er seine heutige Gestalt dem Wiederaufbau nach 1504 verdankt.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die bei Pfaffenhofen gelegene Burg steht unter der Verwaltung des Deutschen Alpenvereins und dient als Jugend- und Wanderstützpunkt, daher ist lediglich die Vorburg frei zugänglich. In der Nähe der Burg sind begrenzt Parkplätze vorhanden, bessere Parkmöglichkeiten bestehen im Ort selbst.

Karte

Weitere Bilder