Burgen
in Bayern

Burgruine Schwarzenburg Roding-Strahlfeld

Von der einflussreichen Familie S. die erstmals 1048 und 1060 mit Heinricus de Swarcenburc nachweisbar ist, ging die Burg über die Grafen von Mödling und über die Staufer 1212 an König Ottokar von Böhmen. 1255 wurde sie bei der Wittelsbacher Landesteilung Niederbayern zugeschlagen. Mit Reinboto nahm vor 1259 die gleichfalls sehr bedeutende jüngere Linie der Schwarzenburger ihren Sitz auf der S. 1332 erwarb Landgraf Ulrich von Leuchtenberg die Herrschaft Schwarzenburg-Rötz-Waldmünchen, die 1404 von Amalia Kagerin von Störnstein und Hans die Pfluge zu Rabenstein erworben wurde. Die Pfluge bauten die Herrschaft weiter aus, um sie 1495 an Heinrich von Plauen, Burggraf von Meißen, zu verkaufen. Vom unsteten Heinrich von Guttenstein, der S. drei Jahre lang besaß, erwarb 1509 der Pfälzer Kurfürst Ludwig V. Burg und Herrschaft S. Bis 1542 saß der Pfleger des Pflegamts Rötz auf der Burg, zog dann in den Wirtschaftshof, was den Untergang der zudem 1634 von den Schweden zerstörten Burg einleitete. 1892 führte man im Burghof erstmals historische Theaterstücke auf - eine Tradition, die man 1996 wieder aufnahm. 1897-1902 sowie 1955 erfolgten Sanierungsarbeiten, inkl. der Erschließung des Bergfrieds.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.490618, 49.354056

Baugeschichte

Wohnbau, Ringmauer und Kapelle in der Hauptburg, Turm und Wohnbau in der Unterburg dürften auf Berthold II. von S. (1125-47 nachweisbar) zurückgehen, dem Neffen der Kölner Erzbischofs Friedrich. Im späten 12. Jhdt. kamen der Bergfried und jüngere Wohnbau hinzu, auch 1332 soll an der S. gebaut worden sein. Wohl bald nach 1439 befestigte man angesichts der Hussiteneinfälle die Hauptburg durch drei Halbrundtürme. Heinrich von Plauen verbaute 1505 den stattlichen Betrag von 4.000 Gulden u.a. in zwei mächtige Streichwehren, ein wuchtiges Artillerierondell, ein Vortor und einen gemauerten Halsgraben. Ab 1514 setzten die Wittelsbacher die Burg instand, die. nach der Zerstörung von 1634 über eine lange Zeit hinweg als Steinbruch diente. Ab 1897 sowie 1955 erfolgten Sanierungsarbeiten.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Gipfelburg untergliedert sich in eine östliche Vorburg und eine kleine westliche, höher gelegene Hauptburg, von der sich beachtliche Reste erhalten haben (Bergfried, Kapelle). Die Vorburg wurde über einen Halsgraben von Norden erreicht, wobei der Zugang durch eine mächtige Streichwehr und ein Artillerierondell, beide mit Maulscharten versehen, gedeckt wurde. Eine weitere Streichwehr schützte das Osteck der Vorburg, eine polygonale Bastion deren Südeck. Neben dem Vorburgtor springt ein schlüsselschartenbewehrter Halbrundturm der Bauphase um 1439 vor. Am Osteck weist die Ringmauer der Vorburg einen schräg eingebauten Turm auf, an den ein Gebäude anschloss (beide 1125-47). Beide Baulichkeiten gehören zur Gründungssubstanz. Das Tor zur Hauptburg wird symbolisch durch die daneben liegende Kapelle geschützt, die noch zwei Säulen mit Eckknollenbasen und Würfelkapitellen aufweist. Der quadratische Bergfried (Seitenlänge 7.5 m) wurde im Spätmittelalter aufgestockt und überformt. Er steht ungewölbt und besitzt noch in 9 m Höhe seinen alten Hocheingang. Weiterhin finden sich Reste zweier jüngerer Wohnbauten.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Ruine ist ganzjährig frei zugänglich und auf eigene Gefahr zu besichtigen. Ein Parkplatz ist am Fuß des Burgbergs vorhanden, allerdings führt auch vom nahe gelegenen Ort Rötz ein schöner Wanderweg nach Schwarzenburg.
Teile der Burgruine werden heute als Freilichtbühne für die „Schwarzenburg Festspiele“ genutzt, aufgeführt werden das heimatgeschichtliche Festspiel „Der Guttenberger“ und Märcheninszenierungen für Jung und Alt. Die Kartenpreise für die Veranstaltungen liegen zwischen 5,- und 14,- €.
Nahe der Burg liegt eine Hütte, die von April bis Oktober jeden Mittwoch ab 17 Uhr sowie am Wochenende ab 13 bzw. 14 Uhr geöffnet ist. In der Hütte finden etwa 60 Personen Platz, Reservierungen für Gruppen sind möglich.
Weitere Informationen zu Freilichtbühne und Hütte finden Sie unter Homepage.

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