Burgen
in Bayern

Burgschloss Coburg Coburg

Auf dem vorgeschichtlich besiedelten Hügelplateau wird eine "Koburk" erstmals 1056, dann 1075 ein Kloster der Saalfelder Benediktiner samt Vogtsitz hier erwähnt. 1225 wird das "castrum" erwähnt, das damals den Herzögen von Andechs-Meranien gehörte. Von 1248 bis 1353 hielten die Grafen von Henneberg, dann das Haus Wettin, Markgrafen von Meißen, die Burg. 1485/86, bei der Spaltung der Wettiner Herrschaft, kam die Coburg an die ernestinische Linie, doch verlegte man bereits 1547 die Residenz in das Stadtschloss Ehrenberg. Die Ccoburg erfuhr im 16. und 17. Jahrhundert einen Ausbau zu einer landherrlichen Veste, taugte aber im 18. Jahrhundert nur noch zum Zuchthaus, Krankenhaus und zur Irrenanstalt. Von 1906 bis 1924 ließ Herzog Carl Eduard eine umfassende Erneuerung durch Bodo Ebhardt vornehmen, wobei die neugotischen Zugaben des Architekten Karl Alexander von Heideloff (1789-1865) zurückgebaut wurden. Seit 1946 sieht die Veste eine umfassende Instandsetzung durch die Bayerische Schlösserverwaltung und beherbergt heute wertvolle Kunstsammlungen, darunter ein berühmtes Kupferstichkabinett, sowie eine bedeutende Waffensammlung.

Text: Joachim Zeune

Koordinaten: 10.964699, 50.258346

Baugeschichte

Im 11. und 12. Jahrhundert trug der Hügel sowohl ein Kloster als auch eine Burg, die 1225 eine Kemenate über dem Tor (kaminata super portam), einen Garten vor dem Tor ([h]orto ante portam castri), einen Teil des Vogthofs (parte curie) und ein Kornhaus im Kloster (granario, quod est in monasterio) umfasste. Von ihnen bleiben nur archäologische Befunde. Der Zeit um 1248 können dagegen Teilbereiche der Ringmauer zugeschrieben werden sowie ein über die Mauer gestellter quadratischer Schalenturm im Westen ("Blauer Turm"), der das daneben liegende Haupttor sicherte, ein 1973 in der Hohen Bastei entdeckter Rundturm im Osten, ein zweistöckiger Palas an der Nordseite, dem westlich ein Küchentrakt angebaut war, und die Burgkapelle. Vermutlich gab es bereits damals eine Zweiteilung des Gipfelplateaus in eine westliche Vorburg und eine östliche Hauptburg. Um 1420/30 versah man die Coburg mit einem mächtigen Zwinger, der ursprünglich neun Türme aufwies (sechs noch erhalten). Ab 1489 folgte der Ausbau der Hauptburg mit Hohem Haus, Fürstenbau, Großer Hofstube und Burgkapelle. 1553 baute man die zwanzig Jahre zuvor begonnene Hohe Bastei aus und ergänzte sie 1614 durch die Bastionen "Bärenbastei", "Rautenkranz" und "Bunter Löwe". Zum Teil beträchtliche Überformungen verursachten die beiden Sanierungen unter Heideloff und Ebhardt.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Umgeben von einem Kranz von Basteien und älteren Zwingertürmen hat die Hauptburg ihren geschlossenen Mauerring bewahren können. Dieser wird nach Westen vom „Blauen Turm“ und vom "Roten Turm“ überragt. Der weite Innenhof wird von Süden her durch einen gewölbten Tunnel erreicht und untergliedert sich in zwei Hälften. Der westliche Burghof enthält den Herzoginbau, das Hohe Haus bzw. Zeughaus (1489) und den Carl-Eduard-Bau (1924), der östliche Hof den Fürstenbau (1500 und 1906-1920), die Steinerne Kemenate (1501-1508) sowie die Lutherkapelle.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Heute beherbergt die Burganlage die bedeutenden "Kunstsammlungen der Veste Coburg", die im Kern auf die Sammlungen der Coburger Herzöge zurückgehen mit Werken u.a. von Cranach, Dürer, Grünewald, Holbein sowie einem Kupferstichkabinett, einer Sammlung von Jagdwaffen, einer Glassammlung sowie einem Wagen- und Schlittenmuseum. Nähere Informationen finden Sie hier.

Parkmöglichkeiten in den Parkhäusern im Zentrum von Coburg sowie ca. 1 km östlich der Veste auf der Brandsteinsebene.

Parkmöglichkeiten.

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