Burgen
in Bayern

Burgruine Leuchtenberg Leuchtenberg

Mit Gebehardus de Lukenberge, dessen Geschlecht 1158 in den Grafenstand erhoben wurde, tritt die Burg 1124 erstmals indirekt in Erscheinung.1196 erhob man die Grafen von L. in den Landgrafenstand. Als sie ihre Residenz 1332 nach Pfreimd verlegten, ließen sie die Burg durch Pfleger verwalten. Sie erreichten im 14. Jhdt. solche Macht, dass sie unter Leopold (gest. 1463) sogar in den Fürstenstand aufstiegen. Als das ruhmreiche Geschlecht 1646 mit Max Adam ausstarb, ging die gefürstete Landgrafschaft L. auf dem Erbwege an Herzog Albrecht VI. von Bayern, der sie aber 1650 an seinen Bruder, den Kurfürsten Maximilian, vertauschte. Kaiser Joseph I. zog 1705 die Landgrafschaft ein, die fortan eine bayerische Provinz bildete. Nachdem die Burg im Dreißigjährigen Krieg mehrfach geplündert worden war, zerstörte 1842 ein Großbrand Markt und Burg. 1882 schlug der Blitz in den Bergfried ein. Erste Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten setzten 1902 ein. Die unlängst erneut sanierte Burgruine wird heute für Festivitäten genutzt.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.256021, 49.598021

Baugeschichte

Von der Gründungsburg des frühen 12. Jhdts. haben sich keine sichtbare Reste erhalten, doch sitzt der Bergfried einem älteren, größeren Turmstumpf wohl der Zeit um 1225 auf, als sich Graf Heinrich von Ortenburg als Pfandnehmer verpflichtete, 30 Gulden in den Wiederaufbau des Turms zu verwenden. Der Großteil des heutigen Bausubstanz entstand unter dem mächtigen Landgraf Ulrich I. um 1300 und umfasste den Bergfried, die Ringmauer, die Kapelle und den Palas. Um 1440 erfolgte ein weiterer Ausbau der Hauptburg, bei dem man die Kapelle (inschriftlich baudatiert „1440“) umgestaltete, einen neuen Westflügel erstellte und rund um die Hauptburg einen starken Zwinger anlegte. In ihm fand man unlängst bei archäologischen Grabungen eine Münze von 1427/36. 1514 kam der hintere Getreidekasten hinzu. Im 17. und 18. Jhdt. versah man die Kapelle, deren Barockaltar das Datum 1685 oder 1687 trug, mit einer Sakristei, einem Oratorium und Ochsenaugenfenstern. Der 1842 durch Blitzschlag halbierte Bergfried wurde 1902/03 wieder errichtet

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die weithin sichtbar auf einem Berggipfel thronende „Akropolis der Oberpfalz“ ist eine der imposantesten und spannendsten Burgruinen Bayerns. Durch die östlich und nördlich vorgelagerte Vorburg, die einst mehrere Speicherbauten sowie das Rentamt enthielt, erreicht man von Norden das Haupttor, das sich aus einem älteren Tor mit Fallgitter und einem Vortor mit Zugbrücke zusammensetzt. Eindrucksvoll ist die Zwingerbefestigung mit ihren Schalentürmen und Steigbügelscharten. Linkerhand des Burgtores hat sich die Burgkapelle, rechterhand ein Stumpf des ehemaligen Fäulturms (auch als Pulverturm bezeichnet) erhalten. Dem Burgtor liegt das Fragment eines älteren Turms gegenüber, gegen den man um 1300 den noch immer dominanten quadratischen Bergfried errichtete. Dieser zeigt mächtige Glatt- und Buckelquader mit Zangenloch sowie den 1902/03 rekonstruierten spitzbogigen Hocheingang mit Konsolen für sein Holzpodest in der Südwand. Ansehnliche Reste verbleiben auch vom alten Palas und vom anschließenden, eingewölbten Wohn- und Küchentrakt.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die sehr gut erhaltene Burgruine kann von 1. April bis 31. Oktober täglich (außer montags) von 9.30 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. Im Juni und Juli ist die Burg am Wochenende wegen Theateraufführungen nur bedingt geöffnet.
Der Eintritt beträgt 1,50 € bzw. 0,50 € ermäßigt. Nach Absprache sind auch Führungen gegen einen Aufpreis von 0,50 € pro Person möglich, angemeldet werden können diese beim Burgwart unter 09659 785 oder 0175 3341263.
Im Rahmen der alljährlichen „Leuchtenberger Burgfestspiele“ dient die Ruine als Kulisse für die Aufführung von Musicals, Konzerten, Historienspielen und modernen Stücken. Heute ist Leuchtenberg eine der meistbesuchten Freilichtbühnen der Oberpfalz, die meisten Vorstellungen sind daher rasch ausverkauft. Der Vorverkauf der Tickets startet in der Regel Anfang Mai, Interessenten sollten frühzeitig Karten bei der Stadtbühne reservieren.
Weitere Informationen zur Besichtigung der Burg sowie zu den Burgfestspielen finden Sie unter http://www.burgruine-leuchtenberg.de und http://www.stadtbuehne.de/.
Ein weiteres Highlight ist die romantische Burgweihnacht auf Burg Leuchtenberg. Jedes Jahr am dritten Advent findet ein Weihnachtsmarkt statt, der mit lebende Krippen, Weihnachtsmusik und dem Besuch des Christkinds besonders für die kleinen Besucher ein unvergessliches Erlebnis darstellt. Der Eintritt beträgt 1,- €, Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt.

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