Burgen
in Bayern

Burgruine Donaustauf Donaustauf

Das "castellum quod dicitur Stufo" erscheint bereits zwischen 894 und 930. Im Lauf des 11. Jahrhunderts erlangte die Burg unter dem Hochstift Regensburg aufgrund ihrer strategisch hervorragenden Lage eine solch große Bedeutung, dass sie zwischen 1132 und 1161 dreimal durch die bayerischen Herzöge erobert wurde, wobei sie das c"astrum Episcopi Tuonustouphen" 1133 niederbrannten. Geldnot zwang das Hochstift, die Burg ab dem späten 13. Jahrhundert mehrfach zu verpfänden. 1385 kam die Burg von den Wittelsbachern erneut an die Reichsstadt Regensburg, die sie bereits 1301 kurzfristig als Pfandobjekt gehalten hatte. 1486 fiel sie an die Wittelsbacher zurück. 1634 nahmen die Schweden die Burg ein und sprengten sie. Eine halbherzige Wiederherstellung erfolgte kurz darauf, 1648. Im Jahr 1812 ging die Burgruine an die Thurn und Taxis über, dann an die Marktgemeinde Donaustauf, die in den 1990er-Jahren eine neuerliche Sanierung durchführte.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.207173, 49.030623

Baugeschichte

Der Burgplatz trug einst einen Fürsten- oder Herrensitz der Späthallstattzeit (um 500 v. Chr.). Die ältesten Bauteile der mittelalterlichen Burg stammen aus der Zeit um 1060/70 und umfassen Ringmauer, innere Torbauten, Palas und vor allem die Kapelle, die alle im späten Mittelalter überformt und erneuert wurden. Allein die Burgkapelle weist noch sehr viel Substanz des 11. Jahrhunderts auf. Auch die Ummauerung des unteren Plateaus lässt sich dieser frühen Zeitstellung (oder der Zeit kurz nach 1133?) zuweisen. Nicht bekannt ist, welches Ausmaß die Wiederaufbauten nach der Zerstörung von 1133 erreichten. Auch im frühen 13. Jahrhundert wurde an der Burg gebaut, wie zahlreiche wieder verwendete Buckelquader beweisen (Rondell!). Der Zeit um 1385 sollen die Futtermauern des inneren Abschnittsgrabens angehören. Eventuell bald nach 1486, das heißt wohl unter den Wittelsbachern, errichtete man an der gefährdeten Ostflanke der Hauptburg ein mächtiges Rondell aus den Buckelquadern eines zuvor abgebrochenen Rundturms (alter Bergfried?).

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die weithin sichtbar hoch über der Donau von einer Bergkuppe aufragende, ausgedehnte Burg hat eindrucksvolle Bausubstanz bewahrt. Durch die nördlich vorgelagerte, grabenumwehrte Vorburg, die heute einen kleinen Friedhof aufnimmt und teils einem vorgeschichtlichen Wall aufsitzt, stieg der Zugang steil zur Hauptburg an, wobei er drei Torbauten sowie einen Abschnittsgraben passierte. Eindrucksvoll sind die Reste des wuchtigen Rondells von 15 Meter Durchmesser und fast 5 Meter dicken Wänden, das diesen Zugang mittwegs flankierte. Über dem Tor der Kernburg befinden sich die ansehnlichen Reste der kunstgeschichtlich bedeutenden Kapelle, die ursprünglich einen quadratischen, dreischiffigen Raum bildete und stilistisch der Magdalenenkapelle von St. Emmeram in Regensburg nahe stand. Vom zugehörigen Palas zeugt nur noch eine Wand mit Bifore. Komplett abgegangen ist der auf zahlreichen historischen Ansichten die Hauptburg dominierende quadratische Bergfried.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Der Weg zur Burgruine von Donaustauf aus ist ausgeschildert; die Burgruine ist tagsüber zugänglich, abends geschlossen! Von der Ruine hat man einen herrlichen Weitblick in das Donautal bis nach Regensburg und auf die nahe gelegene Walhalla.

Die Burgruine Donaustauf gehört zu den über 40 Burgen, die im Regensburger Land über die "Burgensteige" miteinander vernetzt sind. Ausführliche Informationen und eine Karte der "Burgensteige" finden Sie hier.

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