Burgen
in Bayern

Burgruine Scharfeneck Oberscheinfeld

Die bis ins 16. Jhdt. hinein "Scheinfeld" genannte Burg war 1114-1202 Sitz eines gleichnamigen edelfreien Geschlechts. 1202 lieh Friderich de Scevvelt Geld vom Bamberger Bischof Thiemo, woraufhin die Burg an das Bistum Bamberg fiel. 1339 erscheint die Burg im Bamberger Burghutverzeichnis, als Johann von Dachsbach, Vogt und Ritter von Scheinfeld, eine Herdstätte "hinter dem Turm" samt Weinstöcken verliehen bekam. Nach 1366 wechselte die Burg wiederholt die Besitzer, darunter der Bamberger Domherr Graf Albrecht von Wertheim und die Ritter von Kappel. 1504 wurde die Burg als baufällig bezeichnet, 1545 zum Bau des Schlosses in Oberscheinfeld gebrochen. Ende 19. Jhdt. und 1972/73 erschloss man den Turm, der 1999-2001 durch den Steigerwaldklub, Zweigverein Oberscheinfeld, sorgsam instand gesetzt wurde.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.444518, 49.713751

Baugeschichte

Am Burgplatz fehlt jeglicher konkrete Hinweis auf eine Burg des 12. Jhdts. Der Bergfried entstammt erst der Zeit um 1240/50. Von der 1504 erwähnten Katharinenkapelle fehlt gleichfalls jede Spur. Ende 19. Jhdt. schlug man einen ebenerdigen Durchgang in den Turm, den seitdem eine 1972/73 erneuerte hölzerne Treppe erschließt. Die Sanierung von 1999ff. beschränkte sich auf Steinergänzungen sowie Reparaturen an der Aussichtsplattform.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Auf dem durch zwei Halsgräben abgetrennten Sporn hat sich als einziger aufgehender Burgrest der herrlich gearbeitete Bergfried erhalten, dem zu seiner ursprünglichen Höhe nur wenige Meter fehlen. Er erhebt sich über einem quadratischen Grundriss noch 16 m hoch und schließt mit einer modernen Plattform ab. Seine Außenhaut besteht aus sorgfältig quaderhaft behauenen Schilfsandsteinen, die vor allem an den Ecken gebuckelt sind. Auffällig ist die ornamentale Anordnung der unterschiedlich gefärbten Sandsteinquader: die Eckquaderung zeigt beige-gelbliche Steine, ansonsten dominieren graue Sandsteine. Der ungewölbte Turm besitzt 10 m hoch in seiner Westwand noch seinen originalen Hocheingang, der in einen kleinen Raum mit einer überwölbten Fensterkammer führte. Ein hier geplanter Kamin kam nicht zur Ausführung. Mit einer Seitenlänge von außen nur 7,2 und einer Mauerstärke von 2,8 m kann der Turm nur als Machtsymbol, Auslug und sicherer Verwahrungsort gedient haben.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Vom gut erhaltenen Bergfried der Ruine kann man die wunderschöne Aussicht über den Steigerwald genießen. Zugänglich ist der Turm nur während der Sommermonate an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 17 Uhr. Parkmöglichkeiten sind am Zufahrtsweg vorhanden.

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